Beratung zur digitalen Transformation des Gesundheitswesens

01.01.2021

Um die eigene IT neu aufzustellen und fit für die anstehende Digitalisierung der Kliniken zu sein, hat die Marienhaus-Gruppe mit einer Managementberatung von Siemens Healthineers den Grundstein für eine digitale Transformation gelegt. Hans-Walter Schmittel, Geschäftsführer der Marienhaus Dienstleistungen GmbH, und Marc Schipmann, Head of Consulting Germany bei Siemens Healthineers, berichten über die Anforderungen, Ergebnisse und konkreten Umsetzungen dieser Beratung.

<p>Hans-Walter Schmittel</p>
Marc Schipmann

Hans-Walter Schmittel: Die Partnerschaft geht weit darüber hinaus, bei uns neue Technologien zu installieren und auf dem neuesten Stand zu halten. Unser Ziel ist es, gemeinsam eine Architektur zu entwickeln, mit der wir ein Clinical Data Repository aufbauen können, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Klinikgruppe zu verbessern und den Grad der Digitalisierung signifikant zu erhöhen. Außerdem ist es für mich wichtig, einen Partner mit entsprechender Erfahrung im Gesundheitswesen an der Seite zu haben, den wir als Sparringspartner nutzen können, um anstehende Veränderungen zu diskutieren und die gewonnenen Erkenntnisse in neue Konzepte zu gießen.

Schmittel: Wir haben im Rahmen der Technologiepartnerschaft bereits die Erfahrung gemacht, wie stark Siemens Healthineers nicht nur in der Medizintechnik, sondern gerade auch bei Prozessfragen, Strategie und Digitalisierungsthemen aufgestellt ist. Hinzu kommt, dass Medizintechnik und IT ohnehin immer stärker zusammenwachsen. Deshalb lag es für mich nahe, auf das externe Beratungsangebot zu setzen.

Marc Schipmann: Wir bieten vor allem ganz klar einen unabhängigen Blick auf die Herausforderungen und die gesamte Organisation unserer Kunden. Inhaltlich fokussieren wir uns dabei auf drei Bereiche: Strategie, Digitalisierung und klinisch-operative Exzellenz. Im Zentrum steht die Transformation zu einem digitalen Gesundheitsunternehmen und genau in diesem Bereich haben wir schon viel Erfahrung mit zahlreichen Kunden gesammelt, in Deutschland und international. Zusätzlich haben wir in den letzten Jahren ein interdisziplinäres Berater-Team aufgebaut, das nicht nur aus erfahrenen Strategieberatern, sondern auch aus Medizinern, Ökonomen und Digitalexperten besteht. Das ermöglicht uns, auf die konkreten Fragestellungen mit breitem Wissen einzugehen. Außerdem legen wir großen Wert auf Praxisbezug und unterstützen die Umsetzung der gemeinsam entwickelten Konzepte.

Schipmann: Neben der strategischen Beratung haben wir in diesem Fall insbesondere die organisatorische Ebene analysiert. Sich parallel zur IT-Strategie auch die Prozesse und Verantwortlichkeiten anzusehen, war wichtig, weil in der Marienhaus-Gruppe sowie in der IT so viele Themen gleichzeitig angestoßen werden mussten und zugleich ein hoher Umsetzungsdruck besteht.

Schmittel: Ich möchte noch hinzufügen, dass aus meiner Sicht die pragmatische Durchführung des Consultings den Durchbruch gebracht hat. Die Berater haben viele Interviews mit unseren Mitarbeitern geführt, die bestehenden Dokumente analysiert und schließlich einen Bottom-up-Ansatz gewählt, der uns schnell zu den eigentlichen Problemfeldern geführt hat. Daraus folgte eine Clusterung nach Handlungsfeldern sowie nach kurz-, mittel- oder langfristiger Umsetzbarkeit, aus der wir gemeinsam ein Eckpunktepapier für konkrete Maßnahmen erarbeitet haben. Wir stehen unter dem Druck, schnell Verbesserungen zu erzielen, weil Investitionen in die IT in der Vergangenheit oft aus wirtschaftlichen Gründen zurückgestellt wurden und wir deshalb einen enormen Nachholbedarf haben.

Schipmann: Von Anfang an war ein zentraler Schwerpunkt unserer Beratung, Quick Wins zu identifizieren und diese gemeinsam umzusetzen. Zwei Themen möchte ich beispielhaft nennen: Zum einen ein Eskalationsmanagement, was das Management von größeren oder komplexen Störungen und Anforderungen neu geregelt hat, und zum anderen ein Wissensmanagement, das vorhandenes Know-how in der IT möglichst effektiv nutzt und in der Organisation verfügbar macht.

Schmittel: Es gab darüber hinaus auch kleinere Optimierung, die sich als sehr effektiv erwiesen haben. Ich möchte die täglichen Stand-up-Meetings hervorheben, die wir mit dem Consulting eingeführt haben und die bereits sehr positive Ergebnisse gezeigt haben. Ebenso wichtig war die Erkenntnis, dass unsere Service Level Agreements(SLAs) nicht ausreichend sind. Wir hatten uns damit schon beschäftigt, aber die Beratung mit dem Blick von außen hat uns den entscheidenden Schub gegeben, diese SLAs jetzt auch auszubauen und einzuführen. An all diesen Stellen merken die einzelnen Kliniken jetzt schon unmittelbar, dass sich etwas bewegt.

Schmittel: Auf jeden Fall. Der Blick von außen ist äußerst hilfreich, um Veränderungsprozesse zu gestalten. Man bekommt einfach neue Denkanstöße und erfährt, was Best Practices in anderen Einrichtungen sind. Für das Consulting spricht zusätzlich die besondere Expertise im Gesundheitsbereich, aber auch der breite Mix unterschiedlicher Spezialisten im Beraterteam, von IT-Experten über Ärzte bis zu Strategieberatern. Das war entscheidend für den Erfolg und deshalb kann ich das IT-Consulting nur weiterempfehlen.

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