Das PatientenportalGesundheit beginnt hier. Einfach und digital.

17.06.2024

Mit dem interoperablen Patientenportal, das im Rahmen des Projektes Mein Krankenhaus Bayern entsteht, geht die Digitalisierung im Gesundheitswesen einen großen Schritt voran. Das Portal bedeutet eine erhebliche Verbesserung der Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten und gleichzeitig eine große Erleichterung für die Mitarbeitenden in den Kliniken.

Für die Patientinnen und Patienten bedeutet das Portal: einfache Wege, direkte Kommunikation und alle Daten sicher und gesammelt an einem Ort. Und auch für Klinikpersonal und Nachversorger können mit dem Patientenportal die Versprechen des digitalen Gesundheitswesens für Klinikpersonal und Nachversorger endlich eingelöst werden: Mehr Entlastung, effizienteres Arbeiten und verbesserte Voraussetzungen, um Patientinnen und Patienten optimal zu versorgen. Für das innovative Projekt haben sich im ersten Schritt mehr als 100 überwiegend bayerische Krankenhäuser für ein gemeinsames Vorhaben zusammengeschlossen. Die Idee ist Kräfte zu bündeln, um gemeinsam mehr zu erreichen. Ziel ist es, eine interoperable Vernetzungsplattform zu schaffen und mit dem Patientenportal eine erste Lösung auf dieser Plattform bereitzustellen. Die im Mai 2023 gegründete Klinik IT Genossenschaft koordiniert deren Aufbau und steuert das Projekt für die Auftraggeber.
Interview mit Andreas Lange, CTO, Klinik IT Genossenschaft auf der DMEA 2024
„Durch die Interoperabilitätsplattform, die wir unter die Patientenportale legen, schaffen wir ganz andere Anwendungsmöglichkeiten, um Daten zwischen Krankenhäusern, mit Patient*innen und intersektoral auszutauschen“, erklärt Andreas Lange CTO, der Klinik IT Genossenschaft: „Die Plattform ist dabei die eigentliche Magie des Projekts: Momentan stecken wir das Patientenportal, das Healthcare-Professionals-Portal und das Zuweiserportal an die Plattform an. Wir haben aber schon jetzt Steckplätze frei für weitere Möglichkeiten wie Transportdienste, Symmptomchecker, Künstliche Intelligenz und so weiter. Kurz: Wir bauen hier eine technisch sehr starke Basis, und denken schon jetzt über das Patientenportal hinaus.“
Interview mit Roland Engehausen, Geschäftsführer Bayerische Krankenhausgesellschaft auf der DMEA 2024

Mein Krankenhaus Bayern ist in seiner Größenordnung und technologischen Ausrichtung wegweisend für den Krankenhaussektor in Bayern und darüber hinaus. Das Projekt habe Signalcharakter für weitere Initiativen und ähnliche Vorhaben, ist Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft überzeugt: „Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir Plattformverbünde schaffen, um die digitale Entwicklung der Zukunft für alle Kliniken zu ermöglichen.“ Denn Allianzen seien in der Digitalisierung der Kliniken alternativlos. „Ein einzelnes Krankenhaus hat nicht die finanzielle Kraft und auch nicht die personelle Stärke, um alles Digitale zu leisten – das müssen wir in gemeinsamen Verbünden machen.“

Die Plattform begleitet die gesamte Patientenreise digital – von der Anmeldung über die Behandlung bis zum Entlass- und Überleitungsmanagement. Patientinnen und Patienten können mit dem Portal digital Termine mit ihrem Krankenhaus vereinbaren und bereits vor der Aufnahme in die Klinik von zuhause aus, relevante Daten und Dokumente bereitstellen. Sie haben außerdem die Möglichkeit, mit dem Klinikpersonal per Chat oder Videosprechstunde zu kommunizieren. Gleichzeitig behalten die Patienten und Patientinnen nicht nur den Überblick, sondern auch die Hoheit über ihre Daten. Von diesen verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten profitiert auch das Klinikpersonal. Indem die Patientinnen und Patienten schon vorab Anamnesebögen ausfüllen und alle Daten bereitstellen, verringert sich der Aufwand für die manuelle Datenerfassung. Klinikmitarbeitende können vor den Terminen checken, ob alle nötigen Dokumente vorliegen und die Patientinnen und Patienten mit wichtigen Informationen zur Behandlung unterstützen. Weniger Bürokratie, mehr Zeit für das Wesentliche: die optimale Versorgung der Patient*innen. Zudem unterstützt Mein Krankenhaus Bayern bei der Überleitung bzw. dem Entlassmanagement: Über das Portal werden alle verfügbaren Leistungserbringer kontaktiert, die für die Versorgung und Nachsorge entsprechend des Patientenbedarfs infrage kommen. So wird das Wunsch- und Wahlrecht gewährt und die Patientinnen und Patienten haben die Sicherheit einer geeigneten Anschlussversorgung, frühzeitig nach dem stationären Krankenhausaufenthalt.

Interview mit Thilo Mahr, Market Access Manager Digital Solutions, Siemens Healthineers auf der DMEA 2024
„Als Generalunternehmer haben wir von Siemens Healthineers die Aufgabe, dieses spannende Projekt zu realisieren – gemeinsam mit etablierten Partnern, die die Anforderungen des Krankenhauszukunftsgesetzes erfüllen“, erklärt Thilo Mahr, Market Access Manager Digital Solutions, Siemens Healthineers. Beispielsweise sind das die Firmen samedi für die Funktionalitäten des Patientenportals und nubedian für die Überleitung und das Entlassmanagement. Siemens Healthineers übernimmt die Koordination sowie die Realisierung der Interoperabilitätsplattform. „Es ist für uns nicht das erste Projekt dieser Art. Wir haben in internationalen Projekten für Österreich, Schweiz und Liechtenstein bereits viel Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung solcher Projekte gesammelt.“
Interview mit Sebastian Lehotzki, Geschäftsführer Klinikum Aschaffenburg-Alzenau auf der DMEA 2024
Das Klinikum Aschaffenburg ist Teil dieses Leuchtturmprojekts, das mit der Einführung des Patientenportals die Digitalisierung vorantreibt. Das erfordert Pioniergeist, eröffnet aber auch weitreichende Möglichkeiten. Für das Pilot-Krankenhaus ergibt sich die Chance, das Patientenportal aktiv mitzugestalten und Lösungen für individuelle Anforderungen zu erarbeiten. „Das Projekt ist für die digitale Transformation besonders wichtig, weil wir unsere Prozesse straffen können, und so die Kommunikation und die Interaktion mit den Patienten, aber auch mit nachgelagerten Kooperationspartnern deutlich verbessern. Außerdem können wir innerhalb des Hauses unsere Prozesse ideal gestalten“, erklärt Sebastian Lehotzki, Geschäftsführer am Klinikum Aschaffenburg.
Zum Start des Projekts befinden sich die meisten Teilnehmenden in Bayern. Ziel ist, dass sich in einer zweiten Projektphase viele weitere Kliniken in Deutschland dem Projekt anschließen, um von den Vorteilen der Kooperation zu profitieren und die Patientenversorgung zu verbessern. So wird das digitale Gesundheitswesen für viele Patientinnen und Patienten in Deutschland Realität werden und kann einen Beitrag dafür leisten, die Versorgung über alle Sektoren hinweg – im Sinne einer besseren medizinischen Versorgung - zu begleiten.
Interview mit Dr. Georg Münzenrieder, Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention Referatsleiter Referat 12 – Grundsatzfragen der digitalen Transformation und der neuen Technologien in Gesundheit und Pflege auf der DMEA 2024
Ministerialrat Dr. Georg Münzenrieder vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention erklärt: „Ich bin beeindruckt von dem, was in Bayern gerade passiert. Die Bündelung von Kapazitäten und von Kompetenzen in den jeweiligen Sektoren – das sind die richtigen Entwicklungen. Im zweiten Schritt gilt es jetzt, die unterschiedlichen Aktivitäten zusammenzubringen, damit man auch Sektorenübergreifend unterwegs ist. Denn die Digitalisierung kennt keine Sektoren- oder Zuständigkeitsgrenzen. Wenn wir diesen Weg gehen, dann haben wir die Chance, etwas zu schaffen, das Vorbild sein kann – nicht nur in Bayern, sondern für ganz Deutschland –, und das die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger verbessern wird.“
Erfahren Sie mehr über das Projekt Mein Krankenhaus Bayern und die Vernetzungslösungen von Siemens Healthineers.