Partnerschaften

Für eine Karriere im Gesundheitswesen begeistern

Die Versorgung der Patient*innen kann nur durch personelle Bemühungen sichergestellt werden.
Nadine Meru
Veröffentlicht am June 17, 2024
SSM Health verfügt über Pflegeeinrichtungen in Illinois, Missouri, Oklahoma und Wisconsin und strebt nach einem besseren Zugang zur klinischen Versorgung für unterversorgte und gefährdete Menschen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist dies eine große Herausforderung. Misty Jones, Chief Operating Officer, Saint Mary’s and Saint Louis University Hospital, USA, spricht über den strategischen Ansatz von SSM Health, mehr qualifiziertes Personal anzuwerben.
Während der Pandemie wurde die Personalkrise akut. Als wir uns dann langsam von der Pandemie erholten, wurde klar, dass unsere Personalprobleme nicht einfach verschwinden würden, nur weil wir die Pandemie hinter uns hatten.
Als während der Pandemie das Gesundheitswesen im Fokus der sozialen Medien und der öffentlichen Aufmerksamkeit stand, wurden meiner Meinung nach Umstände hervorgehoben, die gar nicht der Wirklichkeit des Versorgungsalltags entsprechen. Der Schwerpunkt lag auf dem Stress und dem hohen psychischen Druck, dem das Personal ausgesetzt war, sowie auf der starken Belastung und der kritischen Situation unserer Patient*innen. Deswegen lässt sich heute nur noch sehr schwer vermitteln, dass das Gesundheitswesen eigentlich sehr gangbare Karrierewege bietet.
Es dauert länger, Vorsorgetermine zu bekommen, und das kann sich negativ auf die allgemeine Gesundheit der Patient*innen auswirken. Es ist wirklich schwer zu vermitteln, dass jemand drei Wochen auf eine MRT- oder Ultraschalluntersuchung warten muss, wenn die Person zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht weiß, wie ernst die Diagnose vielleicht ist.
Unser Fokus liegt auf der Schaffung eines Arbeitsumfelds, das unsere Mitarbeiter*innen dort abholt, wo sie sind. Dazu gehört eine flexible Einsatzplangestaltung, damit sie ihr Arbeits- und Privatleben unter einen Hut bringen können. Es geht also einerseits die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, andererseits aber auch um berufliche Entwicklungschancen.

Wir erarbeiten in aktiver Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus der Gemeinschaft und der Industrie innovative Lösungen für diese Krise. Oberste Priorität hat für uns die Entwicklung von Schulungsprogrammen, die Menschen, die sich eine solche Ausbildung normalerweise nicht leisten können, einen Weg ins Gesundheitswesen zu eröffnen. Als zweite Möglichkeit prüfen wir, wie wir mit dem vorhandenen Personal flexibler arbeiten können. Dazu setzen wir Technologien ein, mit denen das klinische Personal effektiver arbeiten kann. Und indem wir unsere Bildgebungsplattform standardisieren, können wir das Personal je nach Bedarf flexibel an mehreren Standorten einsetzen.

Die personellen Herausforderungen beginnen schon beim Zugang zur Ausbildung. In den USA ist Bildung teuer, und deshalb mangelt es an Nachwuchs. Wir müssen einen Weg finden, um mit der wachsenden Nachfrage nach Gesundheitsleistungen im kommenden Jahrzehnt Schritt zu halten.

SSM Health legt großen Wert auf die Versorgung der gefährdeten Bevölkerungsgruppen, denen wir dienen. In diesen Gebieten, sowohl auf dem Land als auch in der Stadt, ist wirtschaftliche Mobilität ebenso wichtig wie die Schaffung attraktiver Arbeitsplätze. Wir konzentrieren unsere Bemühungen auf Gemeinschaften mit einer hohen Beschäftigungslücke im Haupterwerbsalter, wo ein beträchtlicher Anteil der 25- bis 54-Jährigen zwar beschäftigungsfähig, aber nicht berufstätig ist.

In den Gemeinschaften gibt es viele Menschen, die vertrauenswürdig sind und sich einbringen wollen, sich aber die Ausbildung nicht leisten können. Mit unseren Schulungsprogrammen können wir sie unterstützen und schlagen zugleich eine Brücke zu ihren Gemeinschaften. Nur wenn unser Gesundheitssystem die von uns versorgte Bevölkerung auch widerspiegelt, entsteht auf natürliche Weise Vertrauen. Wenn mein Medizinisch-Technischer Assistent zum Beispiel aus meiner Nachbarschaft kommt, fühle ich mich verstanden.

Im Arbeitsalltag verbringen beispielsweise Radiologietechniker*innen viel Zeit damit, Patient*innen von der Station oder aus dem Wartezimmer zu holen. Manchmal müssen diese von einer anderen Abteilung oder einem anderen Standort transportiert werden. Dann werden sie vorbereitet, in den Untersuchungsraum geführt, auf den Untersuchungstisch gelegt und korrekt positioniert. Erst dann können die Techniker*innen die Aufnahmen machen. All diese Arbeitsschritte mit den Patient*innen gehören nicht zu den Kernaufgaben der Techniker*innen, sind aber enorm wichtig. Das könnten geschulte Teammitglieder übernehmen.

Allen, die eine Karriere im Gesundheitswesen in Erwägung ziehen, wollen wir vermitteln, dass sie einen Beitrag leisten, ihrer Gemeinschaft helfen und das System verändern können.

Weitere Informationen über SSM Health und deren Strategie zur Bewältigung des Arbeitskräftemangels finden Sie hier

Erfahren Sie, wie SSM Health durch Ausbildungsprogramme Arbeitsplätze schafft und die medizinische Versorgung verbessert.


Von Nadine Meru
Nadine Meru, Dr. rer. nat., hat in Biologie promoviert und arbeitet als Redakteurin bei Siemens Healthineers. Sie hat sich auf Technologie- und Innovationsthemen spezialisiert.