- Vollmotorisiertes C-Bogen-System kann im sterilen Feld per Fernbedienung betrieben werden1
- Präzise und automatisierte Positionierung für bis zu 50 Prozent2 schnellere intraoperative Bildgebung
- Entlastung von Personal und mögliche Reduzierung von Leerlaufzeiten im Operationssaal
Siemens Healthineers hat ein automatisiertes, selbstfahrendes C-Bogen-System für die intraoperative Bildgebung in der Chirurgie entwickelt. Ciartic Move3 ist mit omnidirektionalen, holonomen Rädern ausgestattet, die auch auf kleinstem Raum präzise Bewegungen erlauben und eine einfache und genaue Positionierung ermöglichen. Über eine Fernbedienung kann das System vorher gespeicherte Positionen präzise selbst anfahren. Das entlastet die Medizinisch-Technischen Assistentinnen und Assistenten, die diese Einstellungen bisher manuell vornehmen mussten. Außerdem spart der automatisierte Vorgang wertvolle Zeit, da die automatischen Einstellungen präziser sind, und sich die Bildgebungszeiten verkürzen2: So ermöglicht Ciartic Move eine Zeitersparnis bei der intraoperativen Bildgebung von Eingriffen an Wirbelsäule und Becken sowie bei distaler Radiusfraktur von rund 50 Prozent2, indem die Standardpositionen und -einstellungen gespeichert und während des Eingriffs abgerufen werden können.
„In Gesprächen mit unseren Kunden zeigte sich immer wieder der dringende Bedarf nach einem vollautomatisierten C-Bogen-System, um das OP-Personal im Bereich der Unfallchirurgie zu entlasten. Dieses System haben wir über die vergangenen zehn Jahre entwickelt und freuen uns, Ciartic Move nun vorstellen zu können“, sagte Carsten Bertram, Leiter Advanced Therapies bei Siemens Healthineers. „Die Automatisierung der intraoperativen Bildgebung, die vollständige Fernsteuerung und die einfache Handhabung sorgen für schnelle und präzise Arbeitsabläufe.“
Ciartic Move nimmt mehrere Herausforderungen in den Fokus, mit denen Gesundheitssysteme weltweit konfrontiert sind: Aufgrund des drastischen Personalmangels ist es keine Seltenheit, dass medizinische Eingriffe verschoben werden müssen. Das führt zu Ineffizienzen im klinischen Ablauf und ist mit längeren und ungeplanten Wartezeiten für die Betroffenen verbunden. In der Chirurgie haben sich außerdem minimal-invasive Eingriffe, soweit möglich, als Mittel der Wahl durchgesetzt, da sie schonender für Patientinnen und Patienten sind. Damit steigen aber auch die Anforderungen an das klinische Personal. Chirurgische Teams sind meist eng getaktet, da routinemäßig mehrere dieser bildgestützten Eingriffe innerhalb enger Zeitpläne durchgeführt werden. Zudem ist die Arbeit im Operationssaal körperlich anstrengend: Während der Eingriffe muss der C-Bogen, der bis zu einer halben Tonne wiegen kann, häufig neu positioniert werden, um dem chirurgischen Personal in Echtzeit die benötigten anatomischen Ansichten zu geben. Bei herkömmlichen mobilen C-Bögen kann diese wiederholte manuelle Positionierung zeitaufwändig und fehleranfällig sein. Auch die Steuerung und das Verschieben des Geräts innerhalb des Operationssaals sowie zwischen Räumen ist mit hohem Kraftaufwand verbunden.
Ciartic Move kehrt während des Eingriffs per Knopfdruck jederzeit zu den zuvor gespeicherten Positionen und Einstellungen zurück. Bis zu zwölf verfahrensspezifische 2D- oder 3D-C-Bogen-Positionen können gespeichert werden – zusammen mit den zugehörigen Bildparametern. Dabei verfügt das System über eine aktive Sensortechnologie, die einen Kollisionsschutz für mehr Sicherheit bietet. Berührungssensitive Griffe auf der Rückseite und am Detektor ermöglichen mühelose, motorunterstützte Bewegungen während des Eingriffs und erleichtern die Steuerung des Systems zwischen den Operationssälen. Außerdem kann eine einzelne Person das System aus der Ferne bedienen – sogar aus dem sterilen Bereich1. Dies ermöglicht es, entsprechend geschulten Chirurginnen und Chirurgen oder OP-Teams selbst dann weiterzuarbeiten, wenn Personal mit spezieller Expertise für intraoperative Bildgebung gerade nicht verfügbar ist.
„Fällt OP-Personal kurzfristig aus, droht immer die Gefahr, dass Eingriffe verschoben werden müssen“, sagt Prof. Dr. Mario Perl, Direktor der Unfallchirurgischen und Orthopädischen Klinik, Uniklinikum Erlangen. „Dank Ciartic Move können wir unser Personal entlasten und es ihm ermöglichen, sich auf patientenzentrierte Tätigkeiten zu fokussieren. Die automatische Rückkehr in die zuvor festgelegte Position, die wir zuvor verwendet haben, ermöglicht es uns, Zeit und Strahlung einzusparen.“
Prof. Dr. Paul A. Grützner, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie der BG Klinik Ludwigshafen, sagt: „Wir haben die Entwicklung von Ciartic Move viele Jahre lang begleitet und freuen uns, dass ein Produkt entstanden ist, das uns das Leben wirklich leichter macht. Ciartic Move bedeutet einen Quantensprung für die Abläufe im OP mit verkürzten Prozesszeiten und geringerer Strahlenbelastung.“