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Die Healthcare-Architektin

Architektin Stefanie Vonhoff plant mit ihrem Team Krankenhausabteilungen der Zukunft – mithilfe von 3D-Visualisierungen, Extended Reality und digitalen Zwillingen.
10min
Katja Gäbelein
Veröffentlicht am July 8, 2024
Sehr viel Papier habe es damals gegeben, überquellende Schubladen und staubige Skizzenrollen in jeder Ecke, erinnert sich Stefanie Vonhoff schmunzelnd an ihre Arbeit in Architekturbüros. Das war, bevor sie vor 16 Jahren als Architektin zu Siemens Healthineers wechselte. 
<p>Mit der beruflichen Veränderung wagte sich die vierfache Mutter, die ihre beiden jüngsten Söhne allein betreut, auf das ihr unbekannte Terrain der Krankenhausplanung – in Sachen Komplexität eine der „Königsdisziplinen“ der Architektur. Seitdem plant Vonhoff im Bereich „Enterprise Services“, Abteilung „<a href="Facility%20Design%20and%20planning%20Services">Facility Design and Planning Services</a>", mit ihren Kolleg*innen verschiedenste Krankenhaus-Stationen und ist Team-Leiterin der Gruppe „Partnership Projects“.</p>

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<p>In dem multidisziplinär aufgestellten Team arbeiten rund 65 Architekt*innen, Technologie-Planer*innen, 3D-Expert*innen, <a href="CAD">CAD</a>- und Software-Entwickler*innen.</p>

CAD steht für Computer-Aided-Design. Mit CAD-Software erstellen z.B. Architekt*innen und Ingenieur*innen 2D-und 3D-Modelle von Raumplänen oder Bauteilen. Diese ermöglichen eine präzise Visualisierung und Konstruktion vor der tatsächlichen Umsetzung.


Porträtfoto von Stefanie Vonhoff. Sie trägt einen beigen Blazer und eine schwarze Brille und ist knapp bis zur Schulter zu sehen. Sie steht vor einem Fenster mit weißem Vorhang und lächelt in Richtung Kamera.

<p>„An meinem Job liebe ich die unterschiedlichen Menschen und Berufsgruppen, mit denen ich zusammenarbeiten darf. Aber auch, dass bei uns alles digital und effizient ist“, sagt Vonhoff. Am Screen ihres Rechners überblickt sie währenddessen im hausintern entwickelten Projektmanagement-Tool viele farbige digitale Kästchen. Sie zeigen Vonhoff den Status von Kundenprojekten auf der ganzen Welt an. Circa 8000 Planungsprojekte in rund 80 Ländern setzt das <a href="Team">Team</a> der Abteilung „Facility Design and Planning Services“ jährlich um.<br><br>Von ihrem Rechner aus entwirft die Architektin Layouts für so ziemlich alles, was im klinischen Sektor denkbar ist: radiologische, kardiologische und nuklearmedizinische Abteilungen, Therapiezentren, Notaufnahmen und vieles mehr. Mal geht es um komplette Neubauten, mal um Modernisierungen oder Erweiterungen. Das dafür nötige medizinisch-technische Spezialwissen eignete Vonhoff sich Schritt für Schritt an – und lernt täglich dazu, wie sie lachend betont.</p>

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<p>Bei der Planung von Krankenhäusern müssten zahllose Faktoren berücksichtigt werden, erklärt Vonhoff: „Auf welchem Weg kommen Großgeräte wie CT- oder MRT-Scanner ins Gebäude, vor allem wenn sie nicht durch die Türen passen? Wie positionieren wir den MRT-Scanner am besten, um Störungen bei der Bildgebung zu vermeiden, die durch bewegte Eisenmassen wie zum Beispiel Autos, Züge oder Aufzüge entstehen? Wie stellen wir sicher, dass sich alle Nutzer*innen in den Räumlichkeiten klar orientieren können?” Das sind nur einige wenige Beispiele.<br><br></p>
<p>Im Zentrum aller Überlegungen steht dabei stets der Mensch: Neben einer effizienten Behandlung soll eine positive Atmosphäre der Räumlichkeiten den Heilungsprozess der Patient*innen unterstützen. Hierfür binden die Expert*innen beispielsweise Tageslicht mit ein, da es sich positiv auf die Psyche auswirken kann.<br id="isPasted"><br>Eine intelligente Raumplanung mit optimierten Laufwegen und Workflows hilft, das Krankenhauspersonal im hektischen Klinikalltag zu entlasten. Sie kann dazu beitragen, dass Menschen schneller Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten, wenn mehr Patient*innen in kürzerer Zeit untersucht oder behandelt werden können.</p>

<p>"Wir können unsere Kund*innen besonders ganzheitlich beraten, weil wir architektonisches und klinisches Wissen, Wissen über die medizinischen Großgeräte und technisches Wissen kombinieren,“ sagt Vonhoff nicht ohne Stolz. Das Team bezieht auch klinische Consultants wie Mediziner*innen oder Pfleger*innen bei seinen Überlegungen mit ein.</p><p>Um Krankenhausabteilungen effizient zu planen, braucht es ein Zusammenspiel aus Teamarbeit, Technik und direktem Austausch mit Kund*innen. Neben 2D-und 3D-Visualisierungen sowie hausintern entwickelten&nbsp;<a href="Virtual-%20und%20Augmented-Reality-Tools">Virtual- und Augmented-Reality-Tools</a> setzt das multidisziplinäre Team digitale Zwillinge zur Simulation von klinischen Workflows ein: „So können unsere Kund*innen sich ihre Abteilungen sehr gut vorstellen und sogar virtuell begehen, lange bevor die Bauarbeiten überhaupt beginnen“, erklärt Vonhoff.<br><br></p>

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<p>Mithilfe von digitalen Zwillingen und <a href="https://www.siemens-healthineers.com/services/value-partnerships/workflow-simulation" target="_blank">Workflow-Simulationen</a> kann das Team frühzeitig identifizieren, welche Bereiche Kund*innen optimieren können. Dazu spielt es verschiedene Planungsszenarien mit virtuellen Patient*innen, virtuellem Klinikpersonal und unterschiedlichen virtuellen medizinischen Geräten digital durch oder macht <a href="Stresstests">Stresstests</a>.</p><p>Ein solches Simulationsszenario haben Stefanie und ihr Team beispielsweise für einen geplanten Umbau der MRT-Abteilung des <a href="https://www.siemens-healthineers.com/services/value-partnerships/asset-center/customer-insights/red-cross-hospital-beverwjik-netherlands" target="_blank">„Rode-Kruis“-Krankenhauses</a> im niederländischen Beverwijk durchexerziert – und dabei Potenziale für effizientere Abläufe aufgedeckt.</p>

Ein Verfahren zur Beurteilung der Widerstandsfähigkeit z.B. eines Systems gegenüber extremen Belastungen. Ziel ist es, Schwachstellen zu erkennen und Maßnahmen zur Verbesserung zu entwickeln.

<p>Auf der Baustelle dabei seien sie und ihre Kolleg*innen übrigens eher selten, erklärt Vonhoff. Vielmehr berate das „Facility Design &amp; Planning Services“-Team mit seiner Expertise lokale Architekturbüros und überarbeite auf Wunsch bestehende Planentwürfe. Die tatsächliche bauliche Umsetzung geschehe dann durch Architekt*innen und Baufirmen vor Ort.</p>
<p>Neben dem menschenzentrierten Ansatz, der Patient*innen und medizinisches Personal ins Zentrum aller Überlegungen rückt, erhält angesichts des Klimawandels auch das Thema Nachhaltigkeit immer mehr Aufmerksamkeit.</p>
<p>Mehr Nachhaltigkeit bei der Planung von Krankenhausabteilungen lasse sich unter anderem durch einen gezielten Einsatz von ressourcenschonenden diagnostischen Großgeräten erreichen, weiß Vonhoff. Beispielsweise ist der <a href="MAGNETOM%20Flow">MAGNETOM Flow</a><sup>4</sup> die erste 1,5-Tesla-Plattform von Siemens Healthineers mit nahezu heliumfreier Technologie und reduziertem Energieverbrauch.</p>

Erfahren Sie mehr über MAGNETOM Flow:

Produktseite (eng)
<p>Effiziente Planung bestimmt nicht nur Stefanie Vonhoffs berufliches Leben. Ihre beiden 16-und 17-jährigen Söhne, Ben und Paul, leben noch bei ihr. Als alleinerziehende Mutter jongliert sie seit elf Jahren Kinder und Karriere weitestgehend im Alleingang. Das geht nur, wenn man sehr gut organisiert ist.</p>

<p>Vonhoff wohnt in einem Mehrgenerationen-Wohnprojekt, dessen Bewohner*innen sie beispielsweise bei der Betreuung des Familienhunds unterstützen. Auch ihr Job ist an ihre persönliche Situation angepasst, dank eines flexiblen Arbeitszeitmodells und der Möglichkeit zur Arbeit von zuhause.</p>
<p id="isPasted">Vor den Krankenhäusern der Zukunft liegen viele Herausforderungen: demografischer Wandel, steigende Kosten für die Gesundheitssysteme, Fachkräftemangel und die Auswirkungen des Klimawandels sind nur einige davon.</p>
Porträtfoto von Stefanie Vonhoff. Sie ist Mitte 50, trägt kurze graue Haare, einen beigen Blazer, eine auffällige Kette und eine schwarze Brille und ist bis zum Oberkörper zu sehen. Sie steht vor einem Fenster mit weißem Vorhang und lächelt in Richtung Kamera.




Mit ihrem multidisziplinären Team wird Stefanie Vonhoff weiterhin daran mitarbeiten, dass Krankenhäuser auf der ganzen Welt ein heilsamer Ort bleiben – für Patient*innen und Menschen, die dort arbeiten. Mit jahrelanger Erfahrung, unterstützt von intelligenter Technik. Geradlinig und effizient, wie es ihre Art ist. Und weitestgehend papierlos.


Von Katja Gäbelein
Katja Gäbelein ist Online-Redakteurin und Content Creator für Multimedia-Inhalte bei Siemens Healthineers. Sie ist spezialisiert auf Technologie- und Innovationsthemen.