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Die Frau, die Produkte formt
Die Frau, die Produkte formt
"Maker Space" steht in großen Lettern an der Wand der Werkstatt, in der die Produktdesigner*innen die ersten einfachen Prototypen fertigen – oft aus Leichtschaum-Platten und Klebstoff. Und ein*e „Macher*in“ muss man auch sein für diesen Job:
Stefanies erstes Herzensprojekt in Sachen Medizintechnik war die Gestaltung eines Brutkastens für Frühgeborene. Den konzipierte sie im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd. Dort hat sie Industrie- bzw. Produktdesign studiert: „Im Studium lernt man die Grundprinzipien und Prozesse des Gestaltens. Damit sollte man in der Lage sein, jegliches Produkt zu entwerfen“, erklärt die Designerin.
Entsprechend vielfältig waren Stefanies erste Jobs: Sie designte Kindermöbel, Spielzeug und Accessoires für einen Hersteller von Kinderprodukten. Dann jahrelang Elektronikgeräte wie Fernseher, Radios und Lautsprecher sowie Küchengeräte für eine großen Unterhaltungselektronik-Hersteller. Die Komplexität medizintechnischer Geräte faszinierte sie weiterhin. Und so kam sie 2019 zu Siemens Healthineers, wo sie heute als Lead Industrial Designerin im Industrial Design Team arbeitet.
Industrie- bzw. Produktdesign
Warum ich als Produktdesignerin in den Medizintechnik-Bereich wollte? Weil ich Produkte gestalten möchte, die eine echte Bedeutung für Menschen haben.
Stefanie Gügel-Wild
Lead Industrial Designerin, Siemens Healthineers
Wie entsteht ein neues Produkt bei Siemens Healthineers? In der Regel sei es so, dass technische Entwickler*innen aus den unterschiedlichen Geschäftsbereichen auf das Design-Team zugingen, sobald ein neues Produkt in Planung sei, erzählt Stefanie im #Futureshaper-Interview: „Zuerst ist wichtig zu verstehen: Was genau ist das Problem, das wir mit diesem Produkt lösen wollen?“
#Futureshaper
Jetzt ansehen: Stefanie im #Futureshaper Video-Porträt
Produktdesign beginnt mit Recherche
User Experience Team
Während dieser Zeit bauen die Produktdesigner*innen zig verschiedene Modelle, sogenannte Mockups. Hier wird nicht nur geschnitten, geklebt und geschraubt, sondern längst auch in digitalen 3D-Räumen simuliert und getestet– mithilfe einer Software für computergestützte 3D-Modellierung oder VR-Brillen.
Bei der Entwicklung neuer Produktdesigns geht das Team nach einem festgelegten System vor, das sich an der Methode des „Design Thinking“ orientiert:
Design Thinking
Während des Entwicklungsprozesses sind Stefanie und ihre Kolleg*innen im engen Austausch mit den Patentanwält*innen der Abteilung „Intellectual Property“, um ihre Designs international gegen Nachahmung abzusichern: Im Unterschied zu Patenten, die technische Entwicklungen abdecken, wird durch ein Design die ästhetische Gestaltung geschützt. Dabei kann die bloße Form eines Geräts, aber auch die ganz konkrete Ausgestaltung in Form und Farbe geschützt werden. Siemens Healthineers hält weltweit mehr als 1.600 solcher Schutzrechte.
Was die visuelle Gestaltung angeht, ist jedes Produkt von Siemens Healthineers ein Stück weit individuell. Doch natürlich gibt es auch für das Produktdesign ein Design-System – mit dem Ziel, einen unverwechselbaren Look zu generieren, der für die Markenwerte steht. „Shui“ heißt das übergeordnete Design-System bei Siemens Healthineers. Stefanie hat die Industrial Design Specifications für dieses System mit ausgearbeitet:
Design-Definition laut deutschem Designgesetz §1:
Quelle:
https://dejure.org/gesetze/DesignG/1.html
„Red Dot Design Award“
“Red Dot”-Gewinner MAGNETOM Free.Max
Zwei zentrale Produktvorteile des MAGNETOM Free.Max hängen neben der Innovation in der technischen Entwicklung entscheidend mit seinem Design zusammen: Die Transporthöhe und der Durchmesser der Röhre. „Früher mussten sogar Krankenhauswände eingerissen werden, um einen MRT ins Gebäude zu bringen“, erklärt Stefanie. Der MAGNETOM Free.Max dagegen passt mit einer Transporthöhe von unter zwei Metern bequem durch normale Türen.
MAGNETOM Free.Max
Patient*innen noch komfortabler untersuchen
Was ist der Durchmesser einer MRT-Röhre?
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Katja Gäbelein ist Redakteurin in der Unternehmenskommunikation bei Siemens Healthineers und spezialisiert auf Technologie- und Innovationsthemen. Sie arbeitet als Autorin für Text und Film.
Redaktionsassistenz: Guadalupe Sanchez