<ul><li><strong>Dr. Stephan Biber und Dr. David Grodzki wurden gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Uder, Direktor Radiologisches Institut, Uniklinikum Erlangen, als eines von drei Teams für die Auszeichnung vorgeschlagen. </strong></li><li><strong>Über die Hälfte der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu Magnetresonanztomographie (MRT) – das Team hat mit Magnetom Free eine Plattform entwickelt und in die klinische Routine integriert, die Barrieren um die Technologie abbaut. </strong></li><li><strong>MRT wurde grundlegend neu gedacht: niedrigere Feldstärke von 0,55 Tesla, kombiniert mit KI-basierter Bildrekonstruktion für hohe diagnostische Qualität sowie vereinfachte Infrastrukturanforderungen durch drastisch reduzierten Heliumbedarf von 0,7 Litern. </strong></li><li><strong>Innovationen ermöglichen einfache Installation und den Betrieb von MRT dort, wo es vorher nicht möglich war. </strong></li></ul><p>Die Siemens Healthineers-Mitarbeiter Dr. Stephan Biber und Dr. David Grodzki sind gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Uder, Uniklinikum Erlangen, für die Entwicklung und klinische Anwendung der Magnetresonanztomographie-Plattform Magnetom Free für den Deutschen Zukunftspreis nominiert worden. </p><p>Magnetom Free bedeutet einen Paradigmenwechsel in der MRT, da die kostengünstige und energieeffiziente Systemplattform den Zugang zu dieser für die Diagnose vieler Erkrankungen zentralen Bildgebungstechnologie stark vereinfacht: Eine innovative Magnetkühlung, die den Helium-Bedarf von bisher bis zu 1.500 Litern auf 0,7 Liter pro System drastisch senkt, eine reduzierte Feldstärke von 0,55 Tesla und Künstliche Intelligenz zur Bildrekonstruktion für hohe Bildqualität und präzise Diagnosen spielen dabei ebenso eine Schlüsselrolle wie eine kompaktere Größe, eine größere Patientenöffnung und einfache Bedienbarkeit. </p><p>„Wir freuen uns über die Nominierung für den Deutschen Zukunftspreis“, sagte Bernd Montag, CEO von Siemens Healthineers. „Stephan Biber und David Grodzki haben in enger Zusammenarbeit mit Michael Uder eine völlig neuartige Magnetresonanztomographie-Plattform entwickelt und in die klinische Anwendung gebracht. Magnetom Free.Max und Magnetom Free.Star bereiten den Weg für eine neue, einfache Art der MRT, die einen umso größeren Beitrag für die Gesundheit der Menschen weltweit leisten kann, indem sie die Technologie dorthin bringen, wo sie vorher nicht möglich war. Die vierte Zukunftspreis-Nominierung für Siemens Healthineers in nur sieben Jahren unterstreicht die Innovationskraft unseres Unternehmens.“ </p><p>Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu Magnetresonanztomographie. Und das, obwohl diese strahlungsfreie Art der medizinischen Bildgebung einen großen Mehrwert für die Diagnose verschiedenster Krankheiten bedeuten kann – von der Früherkennung und Behandlung von Krebs über neurologische Erkrankungen bis hin zu orthopädischen Beschwerden. Aber die Technologie konventioneller Geräte ist auch mit gewissen Hürden verbunden: So müssen die Magnetspulen dauerhaft mit bis zu 1.500 Litern flüssigem Helium gekühlt werden, was den Transport und auch den Betrieb der Systeme erschweren kann, da Helium je nach lokaler Infrastruktur nicht immer einfach verfügbar ist. Die Installation der großen und üblicherweise mindestens vier Tonnen schweren Geräte ist kein leichtes Unterfangen – so müssen sie häufig mit Hilfe eines Krans in Gebäude eingebracht werden, auch Umbauarbeiten können nötig sein. Neben diesen infrastrukturellen Herausforderungen braucht es im Betrieb qualifiziertes Personal, um das komplexe System zu bedienen und die Aufnahmeparameter einzustellen. Für bestimmte Personengruppen wie Kinder oder adipöse und klaustrophobische Patientinnen und Patienten stellt zudem die Untersuchung mit einem MRT aufgrund des bisherigen maximalen Röhrendurchmessers von 70 Zentimetern eine Herausforderung dar. </p><p><strong>MRT mit Innovationen in die Breite bringen <br></strong>Biber und Grodzki hatten es sich zur Aufgabe gemacht, ein MRT-System zu entwickeln, welches all diese infrastrukturellen und betrieblichen Hindernisse überwindet und für gängige klinische Routinefragestellungen eingesetzt werden kann – wie etwa in der Kopf-, Wirbelsäulen- und Gelenkbildgebung oder der Diagnose von Lebertumoren. Dafür ließ das Team keine Kernkomponente unangetastet: Voraussetzung dafür, das neue MRT-System leichter, kompakter und kosteneffizienter als bisherige Geräte zu machen, war die Reduzierung der Magnetfeldstärke auf nur 0,55 Tesla. Diese geht allerdings grundsätzlich erst einmal mit einer Verringerung des messbaren Signals einher. Hier machte sich das Team unter anderem Künstliche Intelligenz (KI) zunutze, um eine ausreichend hohe Bildqualität für präzise Diagnosen zu erzielen: Der KI-basierte Algorithmus zur Bildrekonstruktion „Deep Resolve“ ist an hochauflösenden MRT-Daten trainiert und nutzt neuronale Netzwerke, um aus einem schwächeren Eingangssignal trotzdem Bilder mit hoher Auflösung zu erzeugen. Dadurch kann die physikalische Hürde, die eine niedrige Feldstärke mit sich bringt, aufgelöst werden. </p>